Mittlerweile im Monat Sechs nach dem Start von BattleLore angelangt, möchten wir etwas einhalten und darüber sprechen, wie es weitergehen wird, was das Spielsystem sowie die thematische Weiterentwicklung anbelangt.
Eigentlich möchten wir den redaktionellen Inhalt und unseren Produktplan nicht zu weit im Voraus besprechen, da dass:
- uns (und die Vertriebspartner) zu stark von den aktuell verfügbaren Produkten ablenkt;
- den Spielern (und uns) das Risiko der Enttäuschung einbringt, wenn Produkte dann doch nicht zustande kommen – was immer passieren kann, so lange ein angekündigtes Produkt nicht definitiv produziert und ausgeliefert wurde;
- und, last but not least, es uns schwieriger macht, die Spieler noch mit den Produkten zu überraschen und einen gewissen Moment des Erstaunens hervorzurufen, wenn sie schließlich ihr neu erworbenes Spiel oder die neu erworbene Erweiterung zum ersten Mal öffnen.
Doch kürzlich stattfindende Diskussionen zu diesem Thema in einigen Foren, wie auf der BattleLoreMaster.com Fansite oder in unserem eigenen Forum, sowie ein gut durchdachter und ins Detail gehender Vergleich zwischen BattleLore und Warhammer auf Boardgamegeek (English only, sorry!), hat uns überzeugt, mehr Informationen mit den Fans von BattleLore zu teilen – sofern sie diesen Blog besuchen ;-)!
Ohne weitere Umweife hier also nun einige unserer ausgereiften Überlegungen:
Getriebe oder Geschichte
Die meiste Zeit des Jahres wird unser Fokus auf der Veröffentlichung von Erweiterungen zum Basisspiel liegen, die das eigentliche Spielsystem weiterentwickeln – auch wenn das auf Kosten einer Vertiefung der Themenwelt des Spiels an sich und des noch kaum besprochenen Uchronia geht.
Das ist aber KEIN Zeichen dafür, dass wir uns nicht für den Inhalt interessieren oder nicht verstehen, wie erstrebenswert es ist, eine voll entwickelte Themenwelt zu haben (als Verleger von Memoir ’44 wissen wir schließlich die Vorteile zu schätzen, ein neues Szenario innerhalb eines definierten und historisch reichen Kontexts zu entwerfen und zu positionieren).
Es ist eher eine bewusste Entscheidung, zunächst das Gerüst fertigzustellen, auf das wir progressiv die Welt von BattleLore verankern und aufbauen werden:
- Aus einer praktischen Notwendigkeit heraus (Schachtelgröße und -komplexität, Kosten, etc…) mussten wir uns bei dem Basispiel auf ein relativ einfach gehaltenes Set von Einheiten beschränken und konnten nur eine begrenzte Anzahl von Charakteren, Kreaturen, etc. einführen.
- Das macht auch das Schreiben von Hintergrundgeschichten zu einer ziemlich künstlichen Übung – ein Problem, das noch verstärkt wird durch die behandelnde historische Epoche, von der wenig detaillierte Beschreibungen überlebt haben.
- Doch mit den neuen Einheiten, die jetzt nach und nach kommen, beginnend bei den Kobold-Scharmützlern und dem Zwergen-Batallion-Set, bald gefolgt von einem Set “Hundertjähriger Krieg”, einem noch unter Verschluss gehaltenen Kobold-Spezialisten-Set und – in etwas weiterer Zukunft – einem noch anzukündigenden Set, wird sich die Situation langsam, aber sicher verbessern.

Die Kobold-Scharmützler – ein weiteres Teil im Puzzle
Und bald wird es klar, dass mit den Spezialisten-Sets der Spezialisten-Mechanismus, der mit der Erweiterung Zu den Waffen eingeführt wurde, einer der Schüssel zum Variantenreichtum der Einheiten sein wird, ohne dass dabei die Komplexität der Regeln zunimmt oder es in einer schier unübersichtlichen Anzahl von Übersichtstabellen ausartet.
So war auch die baldige Veröffentlichung der Erweiterung “Episches BattleLore” wichtig für uns, da es :
- uns eine bessere Plattform für die Unterstützung des Spiels in den Geschäften gibt;
- ermöglicht (und das ist erst der Anfang), das Spiel zu mehreren zu spielen;
- und, was vielleicht noch wichtiger ist, das Schlachtfeld erweitert (sowie den Horizont !) bei 1-gegen-1-Szenarien, was auch die Tür zu neuen interessanten Mechaniken öffnet.
Selbst wenn wir all dieses irgendwann bewerkstelligt haben, bleibt noch ein Schlüsselelement einzuführen: die Helden.
Eine gute Geschicht ist gerade mal so gut, wie ihre dargestellten Helden. Das gilt vor allem im Reich der Fantasy. Was wäre diese Welt ohne Figuren wie Sauron, Gandalf, Bilbo oder Sam? Was wäre Melniboné ohne Elric oder Midkemia ohne Pug?
Aus diesem Grund arbeiten Richard und unser Team schwer daran, den Helden in BattleLore noch den letzten Schliff zu geben – und somit die letzte und noch für dieses Jahr (so hoffen wir) geplante Basiserweiterung auf den Weg zu bringen.
Indem wir Ihnen nun eine persönliche Präsenz auf dem Schlachtfeld und einige Erfahrung in der Kriegsführung ermöglicht haben, werden wir nun nicht nur den letzten maßgeblichen Teil im BattleLore Spielsystem verankern, sondern auch den Weg zu unzähligen, farbenfrohen Szenarien frei machen!

Mittelalter oder Fantastik?
Die meisten Aufzeichnungen von Schlachten im späten Mittelalter konzentrieren sich auf eine Handvoll gut bekannter, ziemlich wiederholender und einer strengen Abfolge unterliegender kriegerischer Auseinandersetzungen wie Crécy, Agincourt, etc., die zudem noch aus wenigen, sprachlich schwer zugänglichen Quellen stammen, wie den Chroniken des Enguerrand aus dem Altfranzösischen.
Diese in unterhaltsame Szenarien umzusetzen, sei es nun im historischen oder fiktiven Kontext, wird wiederum durch die Einführung der Kernerweiterungen, wie oben ausgeführt, fortschreitend möglich sein und von den zunehmenden Variantenreichtum an Spezialisten-Einheiten profitieren.
Auf lange Sicht
Von all diesem wird natürlich nichts über Nacht passieren. Auch wenn sich das jetzt nach einer kleinen Ewigkeit anhört, sollte man es im großen Ganzen sehen:
Zum Beispiel wenn wir daran denken, als D&D und Warhammer das erste Mal vorgestellt wurden. Keines von diesen Systemen hatte damals die riesige, gut entwickelte Themenwelt noch den Variantenreichtum, für die sie heute stehen und zum Synonym einer ganzen Spielart geworden sind. Aber die Beständigkeit, mit der diese Systeme weiterentwickelt wurden, sowie die zunehmende unterstützende Spieler- und Händler-Community haben schließlich den Weg zu einem großen Erfolg geebnet.

Auch wenn es Zeiten gibt, in denen wir nichts nach außen dringen lassen, sind wir doch unermüdlich damit beschäftigt, auf dasselbe Ziel hinzuarbeiten. Wenn Sie daran teilhaben oder mithelfen wollen, seien Sie auf die verschiedenen Online-Tools gespannt, die wir nach und nach vorstellen werden. Und wenn nicht, dann lehnen Sie sich einfach zurück, entspannen Sie sich und genießen Sie – denn das Beste kommt noch!
Der Days of Wonder Kriegsrat
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